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Veröffentlicht am 6. Januar 2023 von Niggi

Vegetarisch Essen in Bali

Bali, Travels, Vegi

Im Herbst 2022 sind wir der Kälte der Schweiz entflohen und haben uns für einen Monat auf Entdeckungsreise nach Bali begeben.

Projektbild

Bali ist die wohl bekannteste Insel des Inselstaats Indonesien in Südostasien und gehört damit auch zu den von Touristen am meisten frequentierten Inseln. Wie immer haben wir auch dieses Mal vor unserer Abreise viel Zeit damit verbracht zu recherchieren, was bzgl. lokaler Küche auf uns zukommt und was wir entsprechend unbedingt probieren müssen. Schnell wurde für uns dabei klar, dass Indonesien nicht ein Land ist, dass vor traditionell vegetarischen Spezialitäten strotzt. Bei den am meisten empfohlenen & gefeierten Gerichten stand oft Schweinefleisch oder Fisch im Zentrum. Prominente Beispiele dafür sind Babi Guling (eine Art indonesisches Spanferkel), Satay (Fleisch-Spiesse mit einer würzig-charakteristischen Marinade, die oft mit Erdnusssauce serviert werden) oder Bakso (eine würzige Nudelsuppe mit Fleischbällchen).

Nach den ersten paar Tagen in Bali stellte sich schnell heraus, dass unsere Recherchen nicht komplett falsch waren. Die Balinesen mögen ihr Schweinefleisch wirklich sehr und entsprechend sind auch die zwei wohl populärsten Gerichte, Nasi & Mie Goreng, nicht klassisch vegetarisch. Bei den beiden Gerichten handelt es sich um Stir-Fry Gerichte, bei denen Reis (Nasi) oder Nudeln (Mie) mit ein wenig Gemüse (oft Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Weisskohl & Karotten), Poulet- oder Schweinefleisch & Eiern rührgebraten und zum Schluss mit einer würzigen Sauce (eine Mischung aus Ketjap Manis, Sojasauce, Austernsauce, Sesamöl & Sambal Oelek, die aber von Restaurant zu Restaurant variiert) vollendet wird.

Da Bali aber durch den Tourismus sehr international geworden ist und aufgrund der entstandenen Surfer- & Yoga-Szene auch eine grössere Nachfrage nach vegetarischen & veganen Alternativen entstanden ist, haben sich viele Restaurants angepasst. Entsprechend fanden wir in fast jedem Restaurant eine Variante von Nasi oder Mie Goreng, welche mit Tofu oder Tempeh anstelle von Fleisch zubereitet wurde. Und zu unserer grossen Freude waren diese vegetarischen Varianten auch meistens sehr lecker. Durch die würzige Sauce kriegen diese «Stir-fries» eine geschmackliche Tiefe & Komplexität, dank welcher man Fleisch unserer Meinung nach getrost weglassen kann, ohne etwas zu vermissen. Entsprechend haben wir sowohl Nasi (Gebbis Favorit) als auch Mie Goreng (Niggis Favorit) sehr oft auch schon morgens zum Frühstück gegessen, so wie dies viele Balines*innen traditionell tun. 🙂

Eines der wenigen traditionell vegetarischen Gerichte, für die Bali bekannt ist, ist Gado Gado. Es handelt sich dabei um eine Art Salat, bei der viele verschiedene gekochte Gemüse, Bohnen und Kartoffeln mit einer würzigen Erdnusssauce gemischt & dann mit einem gekochten Ei serviert werden. Leider haben wir davon nirgends auf unserer Reise eine Variante aufgetischt bekommen, die uns wirklich vom Hocker gehauen hätte. Oft war es eher eine lieblos zusammengeworfene Auswahl gekochter Gemüse mit viel zu wenig Sauce. Grundsätzlich hat das Gericht aber sicherlich viel Potenzial & wir werden versuchen, zuhause unsere eigene Variante davon zu entwickeln.

Was uns dafür umso mehr & unerwartet positiv überrascht hat und zu einem der Highlights unserer Reise geworden ist, war «Nasi Campur» (übersetzt «gemischter Reis»). Dabei handelt es sich um ein Gericht, bei welchem eine Vielzahl verschiedener Komponenten mit Reis zu einem grossen Ganzen kombiniert werden. Als wir zuerst davon hörten & auch als wir es die ersten Male probierten, waren wir noch nicht sehr begeistert, da es in den meisten «Warungs» (so heissen die lokelen Restaurants in Bali) als eines von vielen Gerichten auf der Speisekarte angepriesen wurde. Dann war die Zusammensetzung meist nicht überwältigend & vielfältig. Irgendwann stiessen wir aber auf einen Warung in Canggu, der sich voll auf Nasi Campur spezialisiert hatte & dieses als eine Art Buffet servierte. In der dreistöckigen Vitrine waren unzählige Gerichte ausgestellt, von denen der grösste Anteil vegetarisch, resp. sogar vegan war. Beim ersten Mal Bestellen waren wir noch etwas verwirrt, merkten dann aber nach einigen Minuten zuschauen (das Restaurant war gedrungen voll, sowohl mit Locals als auch Touristen) schnell, dass wir zuerst angeben mussten, ob wir als Basis gerne normalen, braunen oder gelben (mit Kurkuma) Reis hätten. Danach konnten wir einfach auf die jeweils gewünschten Komponenten (von welchen wir natürlich keine Namen kannten) in der Vitrine zeigen und es wurde uns so unser persönliches Festmahl zusammengestellt. Der Preis errechnete sich dabei meist aus der Anzahl Komponenten & der gesamten Menge (umgerechnet zahlten wir nie mehr als 2 Fr. für einen Teller, von dem wir beide satt wurden).

Nach diesem ersten Erlebnis suchten wir in den darauffolgenden Wochen unserer Reise immer wieder nach ähnlichen Restaurants und hielten dabei Ausschau nach denjenigen mit der höchsten Frequentierung, da dort die einzelnen Gerichte kontinuierlich verbraucht und entsprechend immer wieder frisch hergestellt wurden (dies reduziert auch die Wahrscheinlichkeit einer essensbedingten Magenverstimmung, die in Bali liebevoll «Bali-Belly» genannt wird).

Unsere Lieblingslokale waren «Warung Yeyes» in Uluwatu sowie «Warung Varuna», «Warung Sika», «Warung heboh» und «Warung Bu mi» in Canggu.

Das Schöne an dieser Art zu Essen war neben der Vielfalt an Gemüsen & Geschmäckern, dass wir so die Gelegenheit hatten, eine Vielzahl an indonesischen Gerichten auf einmal zu probieren. Die Auswahl an Gerichten variierte von Warung zu Warung und entsprechend gab es immer etwas Neues zu probieren.

Zu unseren Lieblingskomponenten gehörten:

  • Tahu oder Tempeh Goreng (Tofu oder Tempeh in würzig-scharfer Chillisauce)
  • Urab Sayur (Salat aus Bohnen & weiteren Gemüsen mit Kokosraspeln)
  • Sambal Terong Balado (Auberginen in würzig-scharfer Chillisauce)
  • Kangkung Tumis Terasi (Stir-fried Wasserspinat)
  • Gulai Sayur (indonesisches Curry aus Grünkohl)
  • Bakwan Jagung (Mais-Fritters)
  • Perkedel (Kartoffel-Fritters mit unterschiedlichen Füllungen)
  • Gulai Nangka (Jackfruit Curry aus der Padang-Küche)
  • Kare Waluh (Kürbis Curry)
  • Sambal Telur (Eier in würzig-scharfer Chillisauce)
  • Tempeh Kecap (frittierter Tempeh in süsser Soyasauce)
  • Sambal matah, goreng oder oelek (verschiedene Chillisaucen, die es immer dazu gab)
  • Sambal Kacang (Würzige indonesische Erdnusssauce)

Durch diese Art von Nasi Campur bekamen wir einen wunderbaren Einblick in die indonesische Küche und wurden davon überrascht, wie wunderbar würzig, interessant & abwechslungsreich diese auch ohne Fleisch und Fisch sein kann.

Wir werden in den kommenden Monaten mit Sicherheit an unseren Varianten des einen oder anderen indonesischen Klassikers arbeiten & die entsprechenden Rezepte dann hier mit euch teilen. Wir suchen auf unseren Reisen immer nach Rezepten, bei welchen Gemüse traditionell die Hauptrolle spielt & in Indonesien gibt es definitiv viele solche Rezepte, die wir euch nicht vorenthalten möchten.

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