Veröffentlicht am 5. Februar 2023 von Niggi
Gulai Daun Singkong
Ein von der indonesischen Padang-Küche inspiriertes Curry, das winterlich grünem Blattgemüse zu neuen Höhenflügen verhilft.

Die ursprüngliche Variante
Gulai Daun Singkong ist ein Curry-Gericht aus der indonesischen Padang-Küche, welches traditionell mit Maniokblättern hergestellt wird. Wir haben es in Bali kennengelernt, wo es immer wieder in den Warungs als Teil eines Nasi Campur Buffets serviert wurde (siehe unseren Post «vegetarisch Essen in Bali»). Seinen charakteristischen Geschmack erhält es vor allem durch das Mitkochen von Kaffirlimettenblättern und Zitronengras (kriegt ihr in asiatischen Spezialitätenläden & wir lagern beides im Tiefkühler, was super funktioniert). Der viele Ingwer, Knoblauch & Kurkuma machen das Ganze zusätzlich zu einem tollen Immunbooster für die kalten Wintertage. 😉
Indonesische Küche im schweizer Kontext
Da Maniokblätter bei uns nicht sehr einfach erhältlich sind und es aus ökologischer Sicht nicht sehr erstrebenswert wäre, diese aus einem fernen Land zu importieren, ersetzen wir sie in diesem Rezept durch Schweizer Blattgemüse. Grundsätzlich spielt es dabei keine Rolle, welches Blattgemüse ihr verwendet. Am einfachsten & sinnvollsten ist es, einfach dasjenige zu verwenden, das gerade Saison hat und entsprechend entweder in eurem Gemüsekorb geliefert wird (sehr empfehlenswerte Sache für alle, die noch keinen haben), oder gerade aus lokalem Anbau im Detailhandel erhältlich ist.
Im Herbst oder Winter würden sich also beispielsweise Federkohl oder Wirz anbieten und im Frühling oder Sommer eignen sich Spinat & Krautstiel (Mangold) wunderbar.


Das Rezept (für 4 Personen als Hauptspeise)
80 g Rapsöl
20 g Kurkuma, frisch (oder 4 g / 1 Tl gemahlenen Kurkuma)
60 g Ingwer
20 g Knoblauch (4-5 Stk.), geschält & grob geschnitten
160 g Zwiebeln (2-3 Stk.), geschält & grob geschnitten
12 g Chillies, getrocknet (8-10 Stk.), kurz angeröstet
20 g Paranüsse oder Macadamianüsse
15 g Salz
10 g Korianderkörner, geröstet & gemahlen
500 ml Kokosmilch
300 ml Wasser
10 Lorbeerblätter (traditionell eigentlich indonesischer Lorbeer)
2 Stangen Zitronengras, mit einer Pfanne flachgedrückt
1 kg Blattgemüse (Blattspinat, Krautstiel, Schnittmangold, Federkohl, Wirz oder ähnliches)
10 Kaffirlimettenblätter
40 g Palmzucker (oder Rohrohrzucker)
1 Limette (ca. 40 g Limettensaft)
Im ersten Schritt wird als Grundlage des Curries die Gewürzpaste hergestellt. Dazu alle Zutaten bis und mit den Korianderkörnern in einen Mixer geben und zu einer möglichst feinen Paste pürieren. Für ein noch authentischeres Ergebnis kann dies auch in einem Mörser gemacht werden, aber der Zeitaufwand erhöht sich dann leider deutlich. 😉
Wenn Blattgemüse verwendet wird, welches einen etwas höheren Stielanteil hat (z.B. Krautstiel), dann kann an diesem Punkt auch der Strunk grob geschnitten hinzugegeben und mitpüriert werden.
Anschliessend wird die Gewürzpaste in einer Pfanne für mind. 10 min langsam angedünstet (Öl muss nicht noch zusätzlich hinzugegeben werden, da es ja in der Paste schon hat). Wenn sie etwas zusammengefallen ist & schön glänzt, kann mit Kokosmilch & Wasser abgelöscht und die Lorbeerblätter & das Zitronengras zugegeben werden.
Das Ganze muss so dann nochmals für ca. 15 min köcheln, so dass es etwas einreduziert (dazu evtl. einen Deckel nicht ganz schliessend über die Pfanne legen, falls es beim Kochen zu spritzen anfangen sollte).
Als nächstes das Blattgemüse rüsten, grob schneiden oder verzupfen und dann zum Curry geben. Dann nochmals kurz mit einem Deckel verschliessen, so dass das Blattgemüse schneller zusammenfällt.
Zum Schluss die Kaffirlimettenblätter zugeben und mit Palmzucker, Limettensaft & evtl. etwas Salz abschmecken.
Nur noch ca. 5 min köcheln lassen und dann mit Reis (wir lieben es mit rotem Reis mit Rosinen) & etwas Naturejoghurt (alternativ auch Kokos- oder Sojajoghurt) servieren.